Live-Stream aus der Klimakammer

Fallen die Temperaturen unter 8-10°C fliegen nur noch wenige Insekten. Unsere Fledermäuse finden kaum mehr etwas zu fressen und halten deshalb einen Winterschlaf. Zuvor jedoch fressen sie sich ein Fettdepot an, von dem sie im Winterschlaf zehren.

In dieser Zeit wird es ruhig an unserem Fledermausschutz-Nottelefon der Stiftung Fledermausschutz. Nur ab und zu wird eine Fledermaus aus ihrem Winterschlaf gerissen und braucht Hilfe. Gründe für Tiere in Not sind in dieser Jahreszeit Bauarbeiten, Forstarbeiten, Verletzungen durch Katzen oder der Abbau von Scheiterbeigen, in die sich Fledermäuse gerne für ihren langen Schlaf zurückziehen.

Seit letztem Winter steht bei uns eine begehbare Klimakammer
als Ersatzquartier für winterschlafende Fledermäuse bereit, die ihren ursprünglichen Unterschlupf verloren haben. Die moderne Kühlzelle bietet Platz für mehrere grosse Zelte, die nach den spezifischen Winterschlaf-Bedürfnissen der einzelnen Fledermausarten eingerichtet wurden. In der Kammer herrschen 6°C und eine Luftfeuchtigkeit von über 85%. Für Frischluftzufuhr ist permanent gesorgt.

Wie andere Winterschläfer auch, unterbrechen Fledermäuse ihren Winterschlaf immer wieder mit kurzen Wachphasen. Es wird vermutet, dass dies notwendig ist, damit sie angesammelte Stoffwechselprodukte ausscheiden, Urin absetzen, Wasser aufnehmen oder sich an Temperaturänderungen in ihrem Winterschlafquartier anpassen können.

Mit etwas Glück können Sie mit dem Live-Stream aus unserer Klimakammer unsere Pfleglinge beobachten. Wache Tiere sind als weiss-rote Punkte gut erkennbar.

Tipp: Aktuell bedienen sich einzelne Pfleglinge manchmal um die Sonnenuntergangszeit an den bereitstehenden Futter- und Wasserschalen. Auch neu eingewinterte Tiere können sehr gut beobachtet werden, während sich ihre Körpertemperatur absenkt.