Fallen die Temperaturen unter 8-10°C fliegen nur noch wenige Insekten. Unsere Fledermäuse finden kaum mehr etwas zu fressen und halten deshalb einen Winterschlaf. Zuvor jedoch fressen sie sich ein Fettdepot an, von dem sie im Winterschlaf zehren. Einige Arten ziehen sogar bis über 1'000 km weit. Meist dauert der Winterschlaf von November bis März, kann aber je nach Witterung und Fledermausart auch länger oder kürzer ausfallen – oder auch unterbrochen werden.
Je nach Fledermausart werden kühle und feuchte Baum- oder Felshöhlen für den Winterschlaf bevorzugt. Die Temperatur darf nicht unter 0 Grad Celsius fallen und die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein, damit die Tiere im Schlaf nicht austrocknen. Fledermäuse suchen sich ihre Winterquartiere deshalb sorgfältig aus.
Im Winterschlaf folgt die Körpertemperatur weitgehend der Umgebungstemperatur. Ihre Herzfrequenz fällt von über 1’000 Herzschlägen pro Minute im Flug auf gerade einmal ein Dutzend. Die Atemfrequenz beträgt bis auf 2 Atemzüge pro Minute. Die Energieersparnis im Vergleich zum Wachszustand ist enorm.
Eine winterschlafende Fledermaus ist klamm und wehrlos. Das Winterschlafquartier muss deshalb auch sicher sein. Trotzdem werden Fledermäuse manchmal auch im Winterschlaf gestört. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Scheiterbeigen: Für Rauhautfledermäuse ideal für die Überwinterung, doch im Winter wird genau dieses Holz für das Cheminée verwendet und der Holzstapel abgebaut. Wer dabei eine Fledermaus entdeckt, sollte nicht zögern, sich auf unserer Website über die Nothilfemassnahmen zu informieren und das Fledermausschutz-Nottelefon 079 330 60 60 um Rat fragen.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!