Geocaching

 

 

Geocaching ist ein beliebtes Hobby, welches jedoch Fledermäuse beeinträchtigen kann.
Foto: Settergren (pixabay.com), CC0
Die Suche nach in Höhlen versteckten Caches kann Fledermäuse im Winterschlaf stören.
Foto: Manuel Ruedi, Muséum Genève

Geocaching ist eine Outdoor-Freizeitbeschäftigung, bei der man mit Hilfe von Koordinaten und teilweise dem Lösen von Rätseln auf die Suche nach Schätzen geht, welche von anderen Geocacher versteckt wurden. In der Schweiz ist Geocaching seit rund 15 Jahren bekannt. In unserem Land gibt es über 25‘000 Geocacher*innen und über 31‘000 versteckte Schätze.

Geocaching ist ein Hobby, welches vor allem von Outdoor- und Naturbegeisterten betrieben wird. Damit sie noch lange Freude an ihrer Aktivität haben, legen sie grossen Wert darauf, ihren Impact auf die Natur so gering wie möglich zu halten. So gibt es beispielsweise regelmässig von Geocacher*innen organisierte "Waldputzeten".

Im Winter halten Fledermäuse einen Winterschlaf an frostsicheren Orten. Um Energie zu sparen, senken sie dabei ihre Körpertemperatur auf diejenige der Umgebung ab. Dadurch werden sie kalt und klamm. Werden sie im Winterschlaf gestört, wachen sie langsam auf. Der Aufwachvorgang verbraucht sehr viel Energie, die sie mangels Beuteinsekten nicht ersetzen können. Jeder unnötige Aufwachvorgang während des Winters reduziert deshalb die Chancen, dass die im Herbst angefressenen Fettreserven bis im Frühling ausreichen.

Viele Fledermausarten sind bedroht und alle Arten sind bundesrechtlich geschützt. Es ist verboten, sie zu stören, zu fangen oder zu töten oder ihre Quartiere zu beschädigen.

Am häufigsten erfolgen Aufeinandertreffen von Geocacher*innen und Fledermäusen im Winterhalbjahr in Höhlen. In den meisten Fällen dürften diese aber nur von den Fledermäusen wahrgenommen werden.

Die Tiere hängen meist nicht offen an der Höhlendecke, sondern ziehen sich in enge Ritzen und Spalten zurück oder verkriechen sich im Geröll am Boden. Dass man keine Fledermäuse sieht, heisst also noch lange nicht, dass auch tatsächlich keine da sind.

Fledermäuse können zwar das ganze Jahr in Höhlen angetroffen werden, ihre Anzahl wie auch ihre Anfälligkeit für Störungen sind im Winter aber deutlich grösser. Weiter können Fledermäuse auch von Geocaches in Bäumen betroffen sein, insbesondere, wenn diese in grösseren, ausgefaulten Stämmen versteckt werden.

Zudem können durch Höhlenbesuche für Fledermäuse gefährliche Krankheitserreger von Höhle zu Höhle verschleppt werden. So bahnt sich zurzeit ein aus Mitteleuropa verschleppter Höhlenpilz seinen Weg von Ost nach West durch Nordamerika und hinterlässt eine Spur der Verwüstung: Bereits mehrere Millionen Fledermäuse sind ihm zum Opfer gefallen und es ist davon auszugehen, dass manche Arten aussterben werden.

Geocacher*innen tragen eine grosse Verantwortung gegenüber der Natur. Durch ihren häufigen Aufenthalt in naturnahen Gebieten haben sie es in der Hand, durch wohlüberlegtes Verhalten ihre Erlebnisse und Erfahrungen auch zukünftigen Generationen von Geocacher*innen und Naturfreunden möglich zu machen.

Durch das Beachten von ein paar einfachen Verhaltensempfehlungen kann der Einfluss von Geocacher*innen auf Fledermäuse auf ein Minimum reduziert werden:

  • Verzichten Sie auf das Verstecken von Caches in Höhlen und deren nächstem Umfeld (< 200m).
  • Besuchen Sie Caches in Höhlen und unterirdischen Stollen nur im Sommerhalbjahr und achten Sie darauf, in Höhlen mit losem Bodengrund möglichst keine Steine zu bewegen.
  • Vermeiden Sie in Höhlen ruckartige Bewegungen und laute Geräusche und verzichten Sie im Innern von Höhlen wie auch in ihrer unmittelbaren Umgebung auf das Abbrennen von Substanzen (Holz, Karbid usw.) und die Emission von Dämpfen aller Art.
  • Achten Sie darauf, zwischen Besuchen von verschiedenen Höhlen ihre Ausrüstung zu reinigen, komplett zu trocknen und falls möglich zu desinfizieren. Diesem Vorgehen muss auch beim Besuch von Feuchtgebieten eingehalten werden, zumal es Krankheiten mit vergleichbar gravierenden Auswirkungen auch bei Krebsen, Amphibien und Schlangen gibt. 
  • Wenn Sie in Höhlen auf Fledermäuse stossen, versuchen Sie diese möglichst nicht zu stören, verhalten Sie sich ruhig und halten Abstand.

Melden Sie uns Beobachtungen von Fledermäusen in Höhlen. Sie tragen damit zur Erforschung dieser geheimnisvollen Tiergruppe bei.