Hypsugo savii
Lebensraumnutzung
Quartiere
Quartiere wohl hauptsächlich in sonnenexponierten Felsspalten und entsprechend schwierig zu erfassen. Bekannte Quartiere vornehmlich an Gebäuden (Mauerrisse, Dehnungsfugen, Zwischendächer), Einzeltiere seltener auch in Brückenspalten oder hinter abstehender Baumrinde. Gebäude-Wochenstuben meist hinter Fensterläden. Winterquartiere wohl ebenfalls in Felsspalten.
Jagdlebensräume
Jäger des freien Luftraums. Jagt über einer Vielzahl von Lebensräumen: von Wäldern und Gewässern über Weideland bis hin zu Siedlungsgebieten und sogar Städten. Nahrungssuche bis 300 m über Boden. Über Distanzen zwischen Quartier und Jagdlebensraum ist nichts bekannt.
Flugkorridore
Für diese Art von untergeordneter Bedeutung.
Verbreitung
Mediterrane Art, Verbreitungsschwerpunkt in der Schweiz im Wallis und Tessin. Kontinuierliche Ausbreitung Richtung Norden in den letzten 30 Jahren. Nachweise bis auf über 3200 m.ü.M.
Gefährdung
- Verlust von Gebäudequartieren durch unbegleitete Sanierungen: Renovationen, energetische Optimierung der Gebäudehülle, Verschluss der Zugänge, Umnutzungen, Einsatz giftiger Holzschutzmittel
- Störungen an oberflächennahen Felsspaltenquartieren durch die Kletterei
- Kollisionen mit Windenergieanlagen
Massnahmen
Schutz- und Fördermassnahmen bedingt angezeigt. Kaum conservation dependent. Bei allen Massnahmen Einbezug der Regionalen Koordinationsstelle Fledermausschutz.
Quartiere
Schutz bestehender Gebäudewochenstuben stärken (raumplanerische Verankerung). Verzicht auf Kletterrouten und Klettersteige in Felswänden mit bekannten Quartieren.
Jagdlebensräume
Verzicht auf Pestizideinsatz in der Land- und Forstwirtschaft sowie in Privatgärten. Berücksichtigung der Art bei der Planung und Umsetzung von Windenergieprojekten.
Flugkorridore
Keine Massnahmen notwendig.