Fledermausfund im Winter, was jetzt?

Fallen die Temperaturen unter 8-10°C fliegen nur noch wenige Insekten. Unsere Fledermäuse finden kaum mehr etwas zu fressen und halten deshalb einen Winterschlaf. Zuvor jedoch fressen sie sich ein Fettdepot an, von dem sie im Winterschlaf zehren. Einige Arten ziehen sogar bis über 1'000 km weit. Meist dauert der Winterschlaf von November bis März, kann aber je nach Witterung und Fledermausart auch länger oder kürzer ausfallen – oder auch unterbrochen werden.

Die Gründe für einen unerwünschten Unterbruch sind vielfältig und zehren an den Kräften: Der Energieverbrauch von einer Stunde im Wachzustand entspricht dem Energieverbrauch von bis zu 17 Tagen Winterschlaf! Werden Fledermäuse in ihrem Winterschlafversteck gestört, erwachen sie und müssen sich unter Umständen eine neue Bleibe suchen. Der Energieverlust ist dabei so gross, dass sie nicht selten geschwächt am Boden oder an einer Hausfassade freihängend aufgefunden werden. 

Ein weiteres Beispiel sind Rauhautfledermäuse in Scheiterbeigen: Für Rauhautfledermäuse ideal für die Überwinterung, doch im Winter wird genau dieses Holz für das Cheminée verwendet und der Holzstapel abgebaut.

Wer eine Fledermaus entdeckt, sollte nicht zögern, sich auf unserer Website über die Erste-Hilfe-Massnahmen zu informieren und das Fledermausschutz-Nottelefon 079 330 60 60 um Rat fragen.

Die Stiftung Fledermausschutz bietet Fledermäusen, die ihren Winterschlafplatz verloren haben, eine artgerechte Überwinterung. Die Findlinge werden periodisch kontrolliert um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Bei dieser Gelegenheit werden sie auch gefüttert, damit sie nicht zu viele Energiereserven verlieren, bevor sie im Frühjahr wieder in die Natur entlassen werden.