Fallen die Temperaturen in der Nacht unter 8–10°C, fliegen in unseren Breitengraden nur noch wenige Insekten. Die einheimischen Fledermäuse finden jetzt kaum mehr etwas zu fressen und halten deshalb einen Winterschlaf. In dieser Zeit wird es ruhig an unserem Fledermausschutz-Nottelefon der Stiftung Fledermausschutz. Nur ab und zu wird eine Fledermaus aus ihrem Winterschlaf gerissen und braucht Hilfe. Gründe für Tiere in Not sind in dieser Jahreszeit Bauarbeiten, Forstarbeiten, Verletzungen durch Katzen oder der Abbau von Scheiterbeigen, in die sich Fledermäuse gerne für ihren langen Schlaf zurückziehen.
Die Fledermaus-Notpflegestation bot bis anhin im dazugehörigen Naturbodenkeller ein Ersatzquartier für jährlich 40–80 winterschlafende Fledermäuse, die ihren ursprünglichen Unterschlupf verloren hatten und kontrolliert überwintert werden mussten. Dieses Jahr gingen diese bisher guten Winterschlafbedingungen aber wegen Renovierungsarbeiten verloren und eine neue Lösung musste her: Seit Neuem steht deshalb eine grosse, begehbare Klimakammer für die Überwinterung der Fledermäuse bereit. Die moderne Kühlzelle bietet Platz für mehrere grosse Zelte, die nach den spezifischen Winterschlaf-Bedürfnissen der einzelnen Fledermausarten eingerichtet werden. Mit dem optimalen Innenausbau und der moderner Kühltechnik steht einem guten Schlaf der Fledermäuse also nichts im Wege. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses grosse Projekt, mit der wir die Pflege unserer Winterschläfer optimieren können, realisieren durften!
Mir möchten uns von Herzen beim Zoo Zürich für den Bau der Klimakammer bedanken. Ein grosser Dank gilt auch den Stiftungen, die uns bei diesem Projekt beim Innenausbau und der Unterbringung der Fledermäuse unterstützt haben: Namentlich sind dies die Graf Fabrice, von Gundlach & Payne Smith-Stiftung, die Stierli-Stiftung und die Boguth-Jonak-Stiftung