Zurzeit überarbeiten viele Kantone ihre Richtpläne, um die Ziele der Energiestrategie des Bundes für rund 500 zusätzliche Windenergieanlagen bzw. rund 50 Windparks zu erreichen. Windenergieanlagen können jedoch grosse Auswirkungen auf die Umwelt haben, auch auf Fledermäuse.
Bevor ein Windenergieprojekt umgesetzt werden kann, braucht es ab einer Gesamtleistung von 5 MW eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Das Verfahren ist anspruchsvoll, da es viele berechtigte Anliegen berücksichtigen muss. Wird die UVP nicht korrekt durchgeführt, enden die Fälle oft vor Gericht, was ein Projekt jahrelang verzögern kann. Die KVU hat deshalb eine neue Checkliste «UVP für Windenergieanlagen» mit dem Fokus auf die Themen Vögel, Fledermäuse, Landschaft und Interessenabwägung erarbeitet.
Die neue Checkliste bietet eine sehr gute Grundlage zum Umgang mit Windenergieprojekten für Behörden und Planer*innen. Aus Sicht des Fledermausschutzes wurden erfreulicherweise nahezu sämtliche Anliegen des Fledermausschutzes in die Checkliste aufgenommen.
Eine Ausnahme bildet die gebührende Berücksichtigung kumulativer Effekte: Je mehr Windenergieanlagen gebaut werden, desto grösser ist auch potenziell der negative Gesamtimpact auf Fledermäuse hinsichtlich Lebensraumverlust und Mortalität. Lediglich im Anhang wird in der Anleitung zur Herleitung einer maximal zulässigen Fledermausmortalität (kompensationspflichtig!) in einem Satz darauf hingewiesen, dass bei deren Berechnung auch kumulative Effekte berücksichtigt werden sollen.
Die Checkliste der KVU kann hier heruntergeladen werden:
www.kvu.ch/de/home/neuigkeiten?id=NT8769H0-Neue_Checkliste_UVP_fuer_Windenergieanlagen
Weitere Infos zu Windenergieprojekten und Fledermäusen:
www.fledermausschutz.ch/windenergie
