Seit Ende Juni wurden in einem Haus im Kanton Zürich wiederholt Zwergfledermäuse im Kamin gefunden. Nachdem eine Fledermausschützerin und ein Schornsteinfeger die Situation vor Ort einschätzen konnten, war klar: Eine Gruppe von Fledermausweibchen zieht im Schornstein in einer sogenannten Wochenstube ihren Nachwuchs auf. Einige der Jungtiere sind bei ihrem Ausflug jedoch versehentlich nicht ins Freie, sondern durch eine Öffnung in den Kamin gefallen, aus dem sie sich nicht mehr befreien konnten. Die Tiere in Not waren in einem schlechten Allgemeinzustand und von Kopf bis Schwanz voller Russ. Dank dem unermüdlichen Einsatz einer freiwilligen Helferin wurden sie nach ihrem Fund auf direktem Weg in unsere Fledermaus-Notpflegestation gebracht. Dort wurden die Pfleglinge mit viel Geduld von allem Russ befreit und fachgerecht versorgt.
Aus Sicherheitsgründen, und weil die Weibchen während der Jungenaufzucht sehr störungsanfällig sind, wurde entschieden, dass das Quartierproblem nach dem Sommer behoben wird – bis dahin bleibt das Quartier in seinem für die flüggen Tiere ungünstigen Zustand.
Da wir in der Regel unsere Pfleglinge für die Entlassung in die Natur an ihren Fundort zurückbringen, das in diesem Fall aber nicht möglich war, musste eine andere Lösung her: In Zusammenarbeit mit SWILD durften die Fledermäuse letzte Woche in einen noch unbewohnten Fledermauskasten direkt an der Limmat einziehen. Nun sind wir gespannt, ob die Zwergfledermäuse das neue Zuhause in der insektenreichen Gegend annehmen, oder sich schon bald eine andere Bleibe suchen.
