Fledermäuse meiden Freiflächen-Photovoltaikanlagen

Klimawandel, Ukrainekrieg und alternde Atomkraftwerke sind drei Gründe, weshalb Projekte zur Gewinnung erneuerbarer Energie gerade einen Boom erleben. Von Windenergieanlagen ist schon lange bekannt, dass sie ohne Massnahmen negative Effekte auf Fledermäuse haben können. Bei Photovoltaikanlagen ging man hingegen bisher davon aus, dass sie für Wildtiere weitgehend problemlos sind. Bei Fledermäusen war lediglich die durch die Panels verursachte Veränderung des Mikroklimas in Zwischendachquartieren ein Thema. Eine neue wissenschaftliche Arbeit aus England zeigte nun aber, dass auch Photovoltaikanlagen auf Freiflächen Fledermäuse negativ beeinflussen können.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass über den Solarzellen die Aktivität bei 6 von 8 untersuchten Fledermausarten signifikant tiefer war als auf vergleichbaren Kontrollflächen. Auf die Artenvielfalt hingegen hatten die Anlagen keinen Einfluss.

Um die Gründe für diese Unterschiede herauszufinden, bedarf es weiterer Untersuchungen. Möglichkeiten sind ein verringertes Beuteangebot über den Solarpanels, eventuell gar ein höheres Kollisionsrisiko oder ein erhöhter Lärmpegel durch die vielen glatten Flächen (Echos der Ortungsrufe), oder aber auch Lärm von der Anlage selbst.

Die Studie verdeutlich verdeutlicht, dass auch bei Freiflächen-Solarparks Fledermäuse bei der Umweltverträglichkeitsprüfung berücksichtigt werden sollen.

Gestützt auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse bietet die Stiftung Fledermausschutz Hand bei Vorabklärungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und Interessenabwägungen im Zusammenhang mit Energieprojekten.

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