Der neue «Atlas der Säugetiere der Schweiz und Liechtensteins» ist da!

Nach über 6 Jahren Arbeit und mehr als 1 Million gesammelter Beobachtungen, wurde er heute den Medien vorgestellt: der neue «Atlas der Säugetiere der Schweiz und Liechtensteins». Unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW und mit Unterstützung zahlreicher Institutionen – darunter auch die Stiftung Fledermausschutz - entstand die bislang grösste Erhebung der Säugetiere in der Schweiz und in Liechtenstein. So flossen in das Werk die Daten von hunderten Beobachterinnen und Beobachter ein. Zur Schliessung von Wissenslücken wurden zahlreiche Projekte lanciert, welche sich zum Teil neuartiger Technologien bedienten. Um beispielsweise die Verbreitung der Fledermäuse besser zu dokumentieren, wurde einerseits in einem «Lauschangriff» noch nie dagewesenen Umfangs mit bioakustischen Aufnahmegeräten der Alpenraum abgehört – an 186 Standorten in bis zu 3324 m Höhe. Andererseits kamen auch Methoden zur Anwendung, wie man sie von den Hochglanz-Krimiserien aus Miami oder Las Vegas kennt: Mittels DNA-Proben aus Fledermauskot wurden zahlreiche Fledermausquartiere im Labor auf ihre Artzugehörigkeit bestimmt. Eine Art, die Kryptische Fledermaus, wurde gar erst während der Entstehung des Atlas aufgrund genetischer Eigenschaften neu beschrieben.


Insgesamt konnten im Atlas Daten zu 99 Säugetierarten publiziert werden. Diese Daten zeigen gegenläufige Trends. Während grosse Tiere wie Hirsch, Wolf oder Luchs seit dem Erscheinen des letzten Atlas 1995 deutlich häufiger geworden sind, stehen viele mittelgrosse und kleine Arten unter steigendem Druck. So stellen auch für Fledermäuse Lichtverschmutzung, Verlust von Quartier- und Jagdlebensräumen sowie der Einsatz von Pestiziden eine zunehmende Bedrohung dar.


Die Stiftung Fledermausschutz setzt sich dafür ein, diese Entwicklung zu stoppen und so Fledermäusen auch in Zukunft ausreichend Lebensraum zu garantieren – auf dass im nächsten Säugetieratlas auch bei ihnen wieder von einer Zunahme der Bestände gesprochen werden kann.

 

Hier geht es zur Medienmitteilung der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT)