Warme Nächte, unbekannte Höhlen und seltene Fledermäuse

Der wärmste Novembertag seit Messbeginn brachte auch fledermausschützerisch Sensationelles zutage. In einer bisher noch nie untersuchten Höhle im Solothurner Jura konnten diese Woche mindestens drei Kleine Hufeisennasen und zwei Breitflügelfledermäuse nachgewiesen werden. Während zwei Kleine Hufeisennasen lediglich beobachtet werden konnten, flogen die anderen drei Tiere in ein extra zu diesem Zweck vor den Höhleneingang gespanntes, äusserst feines Netz. Dies ist aus verschiedenen Gründen erstaunlich. Die Kleine Hufeisennase einerseits zählt mit nur vier Wochenstuben und spärlichen Nachweisen in Winterquartieren – meist von Einzeltieren – zu den seltensten Fledermausarten im Jura. Gleich drei von ihnen in einer Höhle nachzuweisen, ist umso bemerkenswerter. Zudem haben Kleine Hufeisennasen einen äusserst gut entwickelten Echoortungssinn – so gut, dass sie normalerweise nicht mit Netzen zu fangen sind, weil sie diese rechtzeitig erkennen und ihnen ausweichen.  Breitflügelfledermäuse andererseits nutzen nur selten Höhlen als (Winter-)Quartiere; derartige Nachweise existierten in der Deutschschweiz bisher nur von je einer Höhle in SO und BL, nun aber auch noch von einer dritten.
Die Suche und der Schutz von unterirdischen Fledermaus-Lebensräumen wird grosszügig unterstützt durch den Naturschutzfonds des Zoos Zürich.