Neuer Sommerrekord in der Fledermaus-Notpflegestation

Es kann aus ganz unterschiedlichen Gründen vorkommen, dass ein Jungtier im Sommer aus dem Quartier fällt und durch aufmerksame Finder*innen aufgefunden wird. So kann zum Beispiel eine Fledermaus-Mutter nicht genug Ressourcen für sich und ihren Nachwuchs haben und ist gezwungen, es zurücklassen. Das Muttertier kann verletzt oder getötet werden oder durch Störungen aus dem sicheren Unterschlupf vertrieben werden.

Über unser Fledermausschutz-Nottelefon werden die Tiere in Not an die nächstgelegene Pflegestation vermittelt, falls eine Rückführung zum Muttertier nicht möglich oder erfolglos war. Um die meisten Tiere kümmert man sich in der Schweiz in der Fledermaus-Notpflegestation am Zoo Zürich.

So fand am 06. Juni das erste verwaiste Jungtier – eine kleine Wasserfledermaus – den Weg zu uns. Es sollte nicht bei der einen Fledermaus bleiben: Wegen des vielen Regens und tiefer Temperaturen im Frühsommer hatten viele weitere Fledermaus-Jungtiere einen harten Start ins Leben. 200 Jungtiere in Not wurden alleine im Juli zu uns gebracht. Das ist mehr als jemals zuvor in einem Monat. Bis zu 88 Tiere von insgesamt 12 verschiedenen Fledermausarten betreuten wir gleichzeitig in unserer Notpflegestation – ein weiterer Rekord!

Die Jungtierpflege ist äusserst anspruchsvoll und zeitintensiv. Diese enorme Arbeit können wir nur stemmen, weil wir auf ein extrem motiviertes Team von über 20 ausgebildeten, ehrenamtlichen Pflegenden zurückgreifen können. Es leistete in diesem Sommer eine immense Arbeit und investierte viele hundert Einsatzstunden zum Wohl unserer kleinen Flatterer. Die Arbeit hat sich gelohnt: Ein Grossteil der von Hand aufgezogene Tiere konnten wir in die Natur entlassen. Sie werden sich künftig um die Reduktion von Schadinsekten kümmern. Vor allem aber können wir uns künftig an ihren akrobatischen Flugshows erfreuen.

Wir danken all unseren Pflegepersonen für ihren enormen Einsatz sowie allen Finder*innen von Fledermäusen in Not, welche sich um das Wohl unserer heimlichen Königinnen der Nacht sorgen.
Wenn auch Sie unsere Tierschutz-Arbeit unterstützen möchten, ist dies hier möglich.