Neuer Leitfaden zum Schutz der Mopsfledermaus

Die Mopsfledermaus Barbastella barbastellus gilt in Deutschland - und auch in der Schweiz - als stark gefährdete Fledermausart. Unsere nördlichen Nachbar*innen haben deshalb 2018 in mehreren Bundesländern ein grosses Projekt zu «Schutz- und Förderung der Mopsfledermaus» lanciert. Nun ist das Hauptprodukt, ein Leitfaden für die Praxis, publiziert worden.

Eine wichtige Basis des Projektes bildete eine umfangreiche Datenerhebung, aufgrund derer die Lebensraumeignung in Deutschland modelliert wurde. Zusammen mit den gesammelten wissenschaftlichen Kenntnissen über die Mopsfledermaus und den Praxiserfahrungen vieler Fledermausschützenden entstand eine Arbeit mit Vorbildcharakter weit über Deutschland hinaus. Besonders hilfreich für die Umsetzung ist ein Praxisteil mit 15 anschaulichen, konkreten Massnahmen zum Schutz der Mopsfledermaus im Wald, an Gebäuden und in Bauwerken.

Auf der Website www.mopsfledermaus.de können zahlreiche Dokumente und Informationen abgerufen werden. So sind z.B. auch drei tolle Filme in Form eines Artportraits, der Projektvorstellung und dessen Ergebnisse entstanden, welche hier angeschaut werden können. Wir wünschen viel Spass!


Massnahmen in der Schweiz

In der Schweiz sind nur knapp 20 Wochenstuben der Mopsfledermaus bekannt. Bioakustische Untersuchungen lassen jedoch vermuten, dass die Art etwas häufiger vorkommt als angenommen, die Quartiere jedoch schwer zu entdecken sind. Dieses Jahr gelangen bioakustisch mit der Hilfe vieler Ehrenamtlichen Erstnachweise der Mopsfledermaus in drei verschiedenen Kantonen!

Mopsfledermäuse verstecken sich tagsüber oft hinter Rindenspalten. Da sich das Herausschlagen von Totholz in exponierten Steillagen wirtschaftlich nicht lohnt, dürfte die Mopsfledermaus an bestimmten Orten im Alpenraum davon profitieren. Darüber hinaus versucht man im Rahmen einer allgemeinen Förderung von Totholz der Mopsfledermaus mehr Lebensraum anzubieten.