Mehr als die Hälfte der 30 in der Schweiz vorkommenden Fledermausarten sind gemäss Roter Liste bedroht. Die Gründe hierfür sind vielfältig, eine wesentliche Rolle spielt jedoch der immer weiter fortschreitende Verlust geeigneter Quartiere. Zahlreiche Fledermausarten bewohnen Hohlräume und Spalten an Gebäuden, wobei sie oft über Jahre oder gar Generationen hinweg immer wieder dieselben Verstecke aufsuchen. Im Zuge von Gebäudesanierungen werden solche Fledermausverstecke oft systematisch verschlossen. Passiert dies zum falschen Zeitpunkt, ist dies nicht nur ein Artenschutz-, sondern auch ein Tierschutzproblem: wenn Fledermäuse anwesend sind, können diese eingeschlossen werden und qualvoll verdursten oder verhungern. Um das Bewusstsein für diese Probleme bei Architekt*innen und der Bauherrschaft zu stärken sowie erfolgsversprechende Lösungen aufzuzeigen, hat das BAFU in Zusammenarbeit mit der Stiftung Fledermausschutz und weiteren Partnern ein neues Merkblatt zur vogel- und fledermausfreundlichen Sanierung von Gebäuden herausgegeben. Dieses zeigt auf, wo überall mit Fledermäusen zu rechnen ist, wie ihre Quartiere erkannt und geschützt werden können und wo es Sinn macht, neue zu schaffen.