Erfreuliche Ergebnisse bei der Bestandeszählung der Mausohren

Das Grosse und das Kleine Mausohren sind Arten von höchster Nationaler Priorität. Nun gibt es erfreuliche Nachrichten.

Das Grosse und Kleine Mausohr (Myotis myotis und Myotis blythii) sind Arten von höchster Nationaler Priorität. Dies bedeutet, dass die Schweiz betreffend dem Bestand der Mausohren eine sehr hohe Verantwortung für den weltweiten Bestand hat.


Heute gibt es schweizweit noch rund 100 Wochenstubenkolonien, in denen die Mausohr-Fledermausweibchen ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. Diese Wochenstuben befinden sich in Dachstöcken und konzentrieren sich auf das Mitteland, das Tessin und die warmen Alpentäler. Wochenstuben des Kleinen Mausohres sind in der Schweiz ausschliesslich zusammen mit dem Grossen Mausohr als sogenannte Mischkolonien anzutreffen. Bei Zählungen der hängenden bzw. ausfliegenden Tieren lassen sich die beiden Arten nicht voneinander unterscheiden.


Um den Bestand der Mausohren zu sichern, wurde ein Nationales Schutz- und Monitoringprogramm (pdf) entwickelt, bei welchem die Kolonien der Grossen und Kleinen Mausohren überwacht und die Tiere periodisch gezählt werden.
Die neusten Zählungen zeigen, dass sich die Population der Schweizer Mausohren weiterhin positiv entwickelt: Im Sommer 2020 konnten in den 65 Wochenstubenquartiere der östlichen Landeshälfte über 13'800 Tieren nachgewiesen werden. Das ist der Höchstbestand seit Beginn des Monitorings im Jahre 1990!


Dabei ist vor allem in den bereits kopfstarken Kolonien (über 500 adulte Tiere) im Aargau und in Graubünden einen Anstieg der Koloniegrössen festzustellen. Diese erfreuliche Zunahme darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass insbesondere in den kleinen Mausohrkolonien die Bestände stagnieren oder teilweise sogar rückläufig sind. Die Schutzmassnahmen müssen somit auf jeden Fall fortgesetzt und die Wochenstubenquartiere weiterhin überwacht werden. Grosse und Kleine Mausohren gelten als consvervation dependent, d.h. sie würden ohne solche Schutzmassnahmen vermutlich aussterben.


Ein grosses Dankeschön geht an unsere ehrenamtlich arbeitenden Quartierbetreuenden, welche vor Ort den Schutz der Wochenstubenquartiere gewährleisten und jeden Sommer mit grossem Einsatz die Monitoringzählungen durchführen.