Es steht schlecht um die Biodiversität! In keinem anderen europäischen Land sind so viele Arten in ihrem Fortbestand bedroht wie in der Schweiz. Dies zeigt sich auch bei den Fledermäusen: fast zwei Drittel der Arten stehen auf der Roten Liste. Neben dem Verlust von Quartieren und der zunehmenden Lichtverschmutzung dürfte hierzu auch das immer kleiner werdende Nahrungsangebot seinen Teil beitragen. Studien in Deutschland zeigten, dass die Masse aller Insekten – der Nahrungsgrundlage aller unserer einheimischen Fledermäuse – innert 30 Jahren um 75% abgenommen hat.
Höchste Zeit also, daran etwas zu ändern, damit die Fledermäuse nicht hungern müssen. Eine grosse Chance, der Biodiversität und damit auch den Fledermäusen nachhaltig eine Stimme zu geben und damit den weiteren Niedergang der Artenvielfalt zumindest zu verlangsamen, bietet sich diesen Herbst. Andere Massnahmen für ein besseres Nahrungsangebot hingegen lassen sich sofort umsetzen:
Viele Insekten sind auf Blühpflanzen angewiesen – nicht nur Bienen, sondern auch verschiedene Fliegenarten, Schmetterlinge, Käfer etc. Im Mai, wenn bereits die meisten Wiesen abgemäht und zahlreiche häufigen Pflanzenarten verblüht sind, kommt es oft zum akuten Nahrungsmangel. Dabei böten private und öffentliche Grünflächen im Siedlungsraum grosses Potenzial, um diesen Nahrungsmangel abzufedern. Durch das langjährige, regelmässige Mähen sind viele solcher Grünflächen nährstoffarm und dadurch nur langsam wachsend, und erstaunlich artenreich. Aus diesem Grund wurde im englischsprachigen Raum der #NoMowMay ins Leben gerufen, welchen wir frei als «Mähfrei im Mai» übersetzt haben. Er hat zum Ziel, Besitzerinnen und Bewirtschafter von Rasenflächen dazu zu ermuntern, ihre Flächen im Mai nicht zu mähen. Dadurch kann der Rasen auswachsen, viele Pflanzen blühen und das Nahrungsangebot für Insekten verbessert werden.
Ein weiterer Vorteil ist überdies, dass ein weniger kurz geschnittener Rasen im Sommer weniger schnell austrocknet und dadurch länger grün bleibt!
Machen deshalb auch Sie mit bei «Mähfrei im Mai» und verzichten Sie mit gutem Grund einen Monat lang aufs Rasenmähen. Als kleinen Ansporn veranstalten wir einen Fotowettbewerb. Zu gewinnen gibt’s drei Preise für die schönsten ungemähten Rasenflächen.
Wie Sie Fledermäusen noch helfen können, erfahren Sie auf unserer Website
Senden Sie uns Ihr Bild bis spätestens 1. Juni 2024 an fledermaus [at] zoo.ch (fledermaus[at]zoo[dot]ch) oder markieren Sie es auf den sozialen Medien mit dem Hashtag #mähfreiimmai